Mit den achtsamen Augen der kleinen still-verträumten Li-Li erleben wir in den Bambuswäldern Nordchinas die letzten Pandabären. Diese Bergwelt braucht unseren liebevollen Schutz!

32 Seiten mit 6 farbigen Bildern
ISBN 3-931130-04-5
Preis: € 16,50

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... Eines Morgens, als Li-Li erwachte, war es sehr hell und noch stiller als sonst. Es hatte nicht nur oben auf den Bergspitzen, sondern auch bei ihnen im Tal geschneit. Der Rhododendronbusch vorm Fenster war vom Neuschnee zusammengedrückt. Das Bambusdickicht schien gelichtet und man konnte tiefer in den Wald sehen.

Gemütlich knisterte das Holzfeuer im Herd. Wie immer mahlte die Großmutter ihre Kornmischung in der Handmühle - aus frischen Schrot schmeckten ihre Frühstücksfladen am besten. Zur Feier des Tages mit dem ersten Schnee gab es goldgelbe Aprikosenmarmelade, eine Köstlichkeit, von der die Großmutter nur einen kleinen Vorrat besaß.
...

Die Wohnblocks standen sehr nah an den Eisenbahnschienen, und das Schlafsofa zitterte. Ein Güterzug ratterte vorbei - lang war er und wollte kein Ende nehmen. Die Fenster mußten geschlossen sein, schon wegen der Abgase von der Hauptstraße. Stickig, kalt und dunkel war es. Die blauen Vorhänge waren dicht zugezogen, da der Himmel über Shanghai auch nachts hell blieb.

Der Kühlschrank sprang summend an und verstummte nach einer Weile klappernd. Li-Li hörte ihre Eltern atmen. Sie hatte leider keine Geschwister, die Regierung wollte das nicht, weil es schon zu viele Chinesen gab. Bereits als Wickelkind war Li-Li von ihrer Mutter auf dem Weg zur Arbeit in einem Tagesheim für Säuglinge abgegeben worden.

Li-Li hatte einen Kuschelbären aus Plüsch, einen Panda, der immer bei ihr schlief. Er war ein Geschenk der Großmutter. Sie wohnte in der Provinz Sichuan, wo die Pandas in den Bambuswäldern der hohen Berge zu Hause sind.
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