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Malerpoet Schirmer
 

Serafins märchenhafte Wirklichkeit
Schirmer stellt Buch  „Lob der Wilden Fräulein“ vor

 

Von Arno Pürschel, Oberstdorf

Mit einer außergewöhnlich stimmungsvollen Lesung in der Jagdstube des Bad Hindelanger Hotel Prinz-Luitpold-Bad stellte der Oberstdorfer Malerpoet Michael Schirmer der Öffentlichkeit offiziell sein neuestes Buch „Lob der Wilden Fräulein“ in stilechtem Rahmen vor. In dieser von ihm als Ergänzung zu seinem bereits 1988 erschienen „Wilden-Männle“ gedachten und schmuck aufgemachten Neuerscheinung, erzählt der Autor abermals eine der uralten Sagen aus den Allgäuer Bergen in Form „eines Märchens der Wirklichkeit“. Auf wundersame Weise verwirklichen sich nämlich für den kleinen Serafin aus der Hammerschmiede die Gestalten und Geschehnisse der im Ostrachtal überlieferten Legenden.

Lob der Wilden Fräulein

So möchte Schirmer - was er in diesem Zusammenhang ausdrücklich hervorhob - „alte Volkserzählungen des Hintersteiner Ostrachtales poetisch und malerisch wieder zum Leben erwecken“. Denn „die Art und Weise, wie Serafin die hier heute lebenden Menschen und die legendären Sagengestalten begegnen“, werde von ihm „nicht nur sehr lebendig und real erzählt, sondern auch mit prächtigen Bildern des dem Leser des Buches phantasievoll vor Augen geführt“, erklärte der Malerpoet. Wer – wie Serafin – in kindlicher Naivität nämlich fest daran glaube, dass sich auch seine aus tiefstem Herzen kommenden Wünsche erfüllen können, für den würden sie irgendwann auch zur Wirklichkeit, prophezeite der Buchautor in seinem Kommentar über den tieferen Sinn der Beschäftigung mit erfundenen Phantasiegestalten allen Anwesenden. Irgendwann identifiziere man sich nämlich tatsächlich mit ihnen und entdecke auf diese Weise „plötzlich das Märchenhafte in seiner eigenen ganz persönlichen Wirklichkeit.  So wie Serafin sie erlebt hat“. Für diesen Jungen seien nämlich „die Legenden vom Wildfräuleinstein und die mystischen Zauberfräulein, die Waldmesse am Schrattenberg zur Zeit der Hofjagden des Bayerischen Prinzregenten Luitpold zur geheimnisvoll erlebten eigenen Realität“ geworden.

Weitere Überraschung hergezaubert

Nach seiner Wilde-Fräulein-Lesung zauberte Schirmer eine für das Publikum völlig unerwartete weitere Überraschung her. Heute Vormittag sei nämlich bei ihm zu Hause ein „Riesenkarton“ angekommen, verriet der Malerpoet seiner Zuhörerschaft. „Raten sie mal was darin war“, fragte er dann rein rhetorisch, aber nur, um diese Frage anschließend selbst zu beantworten: „Die dritte Neuauflage meines allerersten Buches mit dem Titel „Tagtraum“, das ich vor 27 Jahren bei einem Studienaufenthalt in Irland geschrieben habe und das ich ihnen hiermit heute Abend ebenfalls präsentieren möchte“. Vom Inhalt her sei es „eine Erzählung von zwei in Irland lebenden jungen Menschen, die behutsam einander nahe kommen“. Außerdem umfasse sein „Tagtraum“ einige „Kurzgeschichten über die beglückende Poesie des Lebens, sowie Gebete und Gedichte, die uns zur Ruhe kommen lassen“. Sowohl diese Überraschungszeremonie wie den vorausgegangenen Lesungsteil umrahmte die bekannte Oberstdorfer Künstlerin Martina Noichl mit ihren zauberhaft fein gesponnenen Harfenklängen ebenso musikalisch kunstvoll, wie einfühlsam mit den dargebotenen Textlesungen verwoben.       

Info:  Lob der Wilden Fräulein, Verlag vom Wunderbaren, ISBN 3-931130-17-7,
60 Seiten, 10 Kunstdruckbilder, Preis 17,50 Euro, Erhältlich im Buchhandel sowie
in den Geschäftsstellen des „Allgäuer Anzeigeblatt“

Bild:
Der Oberstdorfer Malerpoet Dr. Michael Schirmer bei der Lesung aus seinem neuesten Buch „Lob der Wilden Fräulein“. Auf seinem Schoß liegt die an diesem Abend von ihm ebenfalls vorgestellte zweite Wiederauflage seines Buches „Tagtraum“, mit dem vor 27 Jahren die Karriere des Oberallgäuer Autors von inzwischen 16 eigenhändig bebilderten Büchern begann.   

 
Orte voller Rätsel  (Allgäuer Anzeigeblatt - 26.04.2005)
 
Von Arno Pürschel, Oberstdorf

Seit Urzeiten ist die Chronologie der Menschheit auch eine Geschichte von geheimnisvollen Bauwerken an Orten, denen man magische Wirkung zuschreibt. Beispiele aus der Vorzeit sind die Pyramiden und Königsgräber in Ägypten sowie der Steinring von Stonehenge in England, neuzeitliche die Kirche von Notre Dame in Paris, der Kölner Dom und das Ulmer Münster. Ebenso ist seit biblischen Zeiten die Benutzung der Wünschelrute oder eines Pendels zum Auffinden solcher Orte verbürgt.

Wenn beispielsweise in der Bibel steht, dass Moses mit einem hölzernen Stab gegen einen Felsen schlug, aus dem anschließend Wasser kam, so handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit dabei um die Beschreibung des Gebrauchs der Wünschelrute, wie sie später auch der Benediktinermönch Basilius Valentinus 1490 in seiner Veröffentlichung über die Zauberwirkung eines Heroldstabs genauer beschreibt. Sein Zeitgenosse, der Arzt Georg Bauer, der sich gemäß der damaligen Gelehrtensprache lateinisch Agricola nannte, befasst sich in seiner Schrift De res metallica mit dem gleichen Phänomen, das damals vorwiegend im Bergbau zum Auffinden von Erzen genutzt wurde.

Zu dieser Zeit muss die Verwendung der Wünschelrute zum Auffinden von unterirdischen Metalladern und Quellen, aber auch zum Orten guter Plätze für Sakralbauten üblich gewesen sein. Dies geht nicht nur aus Berichten über das Auffinden von Erzadern, so im Grüntengebiet und im Hintersteiner Raum, hervor, sondern auch aus der Auswahl der Standorte zur Errichtung von Kirchen und Kapellen. Gemäß einer Auflistung in dem Buch Energieplätze Erdstrahlen und ihre Wirkungen des in Oberstdorf und Münster lebenden Diplom-Chemikers Karl-Heinz Kerll, der sich seit 1988 wissenschaftlich mit dem Thema Energieplätze beschäftigt, stehen die Klosterkirchen von Irsee, Füssen und Ettal, die Wallfahrtskirchen Maria Steinbach (Legau), Maria Rain (Oy-Mittelberg), Maria Trost (Nesselwang) sowie die Jakobuskapelle (Oberstdorf-Reichenbach) auf besonderen Energieplätzen.

Im Mittelalter wurde die zum Auffinden solcher Plätze notwendige Kunst der Geomanten und der Wasserschmecker genannten Quellen- und Erzsucher zeitweilig als gotteslästerlicher Aberglaube geächtet und mit dem Tod auf dem Scheiterhaufen bestraft. Dennoch blieb das vererbte Wissen im Geheimen erhalten.

Ein Beispiel dafür liefert der als Oberstdorfer Malerpoet bekannte Autor Dr. Michael Schirmer in seinem neuesten Buch "Der Glücksort von Oberstdorf". Dort wird beschrieben, wie zur Zeit der Markterhebung Oberstdorfs ein Trüffel suchender Fierant mit Hilfe seines okkulten Wissens auf einer Anhöhe im Westen Oberstdorfs einen Platz entdeckt, der wundersame Heilwirkungen entfaltet.

Es ist genau die Stelle, die Karl-Heinz Kerll in seinem Buch unter der Rubrik Spezielle Orte und Plätze ausführlich als den Oberstdorfer Energieplatz beim Naturhotel Waldesruhe beschreibt. Dort hat der Forscher seit Jahren wissenschaftliche Messungen durchgeführt und 3738 Personen nach ihren Erfahrungen auf diesem speziellen Energieplatz befragt. Außerdem wertete Kerll die Eintragungen in dem Berichtsbuch aus, das an der Rezeption des Energieness-Hotels Waldesruhe ausliegt und in das jeder Besucher seine persönlichen Erfahrungen auf dem benachbarten Energieplatz eintragen kann.
Die Ergebnisse verblüffen: In dem zitierten Auswertungszeitraum von 1988 bis 2001 berichten 45 Personen über eine Heilung ihrer oft schwer wiegenden Leiden oder zumindest von einer deutlichen Linderung ihrer Beschwerden. Worauf diese positiven Wirkungen konkret zurückzuführen sind, ist, trotz intensiver Bemühungen, diesem Phänomen mit wissenschaftlichen Methoden auf die Spur zu kommen, letztlich immer noch ungeklärt.

Allgemein spricht man von Erdstrahlen, dem Sammelbegriff für jede Art von Strahlungen, die aus dem Boden kommen. Vermutet wird zum einen, dass diese von den Nickel- und Eisenbestandteilen des Erdkerns ausgehen, die durch Verwerfungen und tektonische Brüche, Erzlager und unterirdische Wasseradern abgelenkt oder gebündelt werden, was auch zu einer lokalen Veränderung des erdmagnetischen Feldes führt. Zum anderen besagt eine weitere Theorie, dass die unterirdischen Wasseradern beim Durchdringen der Gesteinsschichten Substanzen ausschwemmen, die ein galvanisches Element bilden, das seinerseits elektrische Schwingungen aussendet und ein energetisches Feld erzeugt.
Was auch immer zutreffen mag, Fakt ist, dass Energieplätze, wie der in Oberstdorf, nach Meinung mancher Menschen besondere Wirkungen entfalten, deren Geheimnis man aber auch mit den modernsten Methoden unserer Wissenschaft und Technik bis heute nicht genau ergründen kann.
 
Vom "Glücksort"  (Allgäuer Anzeigeblatt - 15.02.2005)
 

Von Arno Pürschel

Der Malerpoet Michael Schirmer stellt sein neuestes Werk
"Der Glücksort von Oberstdorf vor"

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Nachts wird das Paradies zur Hölle   (Allgäuer Anzeigeblatt - 19.08.2004)
 

Von Arno Pürschel

Ich habe mir einen Traum erfüllt, eine in dem Tonga-Reich von einst spielende Liebes-Geschichte geschrieben und dazu wunderbare Bilder gemalt, aus denen ein schönes Buch werden soll, zieht Dr. Michael Schirmer die Bilanz seiner schöpferischen Zeit auf den Freundschaftsinseln. Nach einjährigem Aufenthalt in der Südsee ist der Oberstdorfer Autor jetzt wieder ins Allgäu zurückgekehrt. Die Allgäuer Heimat und meine Hütte in den Bergen haben mich zurückgerufen, obwohl Tonga auch ein herrliches Paradies mit freundlichen Menschen ist.

Heimat der Liebe heißt in der Landessprache die größte der 160 sogenannten Freundschaftsinseln des Südsee-Königreichs Tonga. Diese Bezeichnung inspirierte den als Malerpoet bekannt gewordenen Michael Schirmer zu einer phantasievollen Geschichte aus der tropischen Unterwasserwelt: Das verliebte Seepferdchen. Auf Umwegen erfuhr König Taufaahau Toupu IV., der Monarch von Tonga, von diesem Buch. In einer Übersetzung in die Landessprache schien es ihm geeignet, sein intensives Streben nach Pflege und Erhalt der zunehmend vom Englischen verdrängten Muttersprache zu unterstützen. Deshalb übernahm er bereitwillig das Patronat für das zunächst nur in deutscher Sprache erschienene Buch und verlieh ihm sein königliches Wappensiegel. Mit finanzieller Hilfe von Sponsoren und des Deutschen Hilfsfonds gelang es dann, bei der Immenstädter Druckerei Eberl 10000 übersetzte Bücher als Unterrichtsmittel für die Schüler in Tonga produzieren zu lassen.

Vor einem Jahr reiste Schirmer nach Tonga, um dem König die zweisprachige Sonderausgabe für die Kinder von Tonga persönlich zu überbringen (wir berichteten). Ein einjähriger Aufenthalt schloss sich an. In ihm musste Schirmer auch lernen, dass seine Südsee-Idylle eine beschwerliche Gegenseite hat, die ihm das Leben, Malen und Schreiben nicht leicht machten und in ihm allmählich die Sehnsucht nach der Rückkehr ins Allgäu weckten: Wenn nach dem phantastischen Sonnenuntergang mit einem Schlag die Tropennacht über meine fernab jeder Zivilisation auf der Insel Lifuka im Dschungel gelegene Hütte aus Palmwedeln hereinbrach, erschreckten mich die vielen unbekannten Tierstimmen in der totalen Finsternis. Hilflos war ich Myriaden von Mücken ausgeliefert, grell sirrten und zirpten tausende Zikaden, wenn ich mich unter dem Moskitonetz auf das durch die hohen Luftfeuchtigkeit immer klamme Bett legte.


Allerlei Getier spürte ich über mich huschen, das oft auch meinen Kopf streifte.
Ist es eine der gefährlichen Schlangen, deren Biss sofort tötet, ein riesiger Tausendfüßler, der ein Atem lähmendes Sekret absondert, oder nur eine der fetten Ratten, die gleich in der ersten Nacht meinen teuren Panamahut zerfetzten? Zusammen mit der Furcht vor bedrohlichen Vulkanausbrüchen und zerstörerischen Taifunen lassen solche Erinnerungen den Malerpoeten noch heute erschauern. Wenn er schlaflos mit dem Taschenmesser in der Hand auf die vielen Gefahren lauerte, vor denen ihn die Insulaner gewarnt hatten, sei das Paradies manchmal zur Hölle geworden. Aber sobald dann die Morgenröte über spiegelglattem Wasser der Lagune den neuen Tag ankündigte, ein großer weißer Vogel majestätisch über die Kokospalmen glitt, gelbe Schmetterlinge von Blüte zu Blüte gaukelten und in der Luft die betörende Süße exotischer Düfte lag, war es wieder das Paradies meiner Träume, beschreibt Schirmer sein Leben auf Lifuka.

Vor der Abreise habe ihm der König eine Privataudienz gewährt, und der Adel habe ihn zum Adeligen ehrenhalber ernannt, berichtet der auf diese Weise in Tonga zum weißen Ritter gewordene Oberstdorfer stolz. Künftig will er an seinem Stand auf dem Oberstdorfer Wochenmarkt sein Seepferdchen-Buch nicht nur als Malerpoet, sondern auch als der Weiße Ritter vom Königreich Tonga anbieten.

Das verliebte Seepferdchen in deutsch oder zweisprachig (englisch-tongaisch) für 15.50 Euro in den Verkaufsstellen des Allgäuer Anzeigeblatts, unter www.malerpoet-schirmer.de oder im Buchhandel.

 
Malerpoet im Paradies     (Allgäuer Anzeigeblatt - 15./16.11.2003)
 

Von Arno Pürschel

Michael Schirmer in Tonga zum "weißen Ritter" gekürt.

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Seepferdchen in Tonga geadelt     (Allgäuer Anzeigeblatt - 11.07.2003)
 
Von Arno Pürschel

Zu den geladenen Ehrengästen, die beim „Heilala-Fest“ zu Ehren seines 85sten Geburtstages im Palast von Tongatapu, der Hauptstadt des Südsee-Inselreiches
Tonga von König Taufa’ahau Topou IV empfangen wurden, gehörten auch der Oberstdorfer Dr. Michael Schirmer und seine Gönner Generalkonsul William S.
Waterhouse und dessen Tochter Louise Rädler-Waterhouse, die mit einem Hindelanger verheiratetet ist. „Bei dieser Gelegenheit konnten Konsulin Waterhouse und ich dem Monarchen 4000 Exemplare der Spezialauflage meines in die exotische Sprache dieses Volkes übersetzten Buches „Das verliebte Seepferdchen“ (landessprachlich „Ko e’ Ofa’ e Ki’i Hositahi’“) persönlich übergeben, das den Kindern von Tonga gewidmet ist“, berichtet Schirmer dem „Allgäuer Anzeigeblatt“. Majestät sei hoch erfreut und von dieser Idee so begeistert gewesen, dass er dem Buch sein Königliches Patronatssiegel verliehen habe. Damit sei sein „Seepferdchen“ in Tonga jetzt „adelig“ geworden“, meint der in Oberstdorf als „Malerpoet“ lebende Dr. Michael Schirmer stolz, als er dies aus dem mehr als 25 Flugstunden enfernten Südseeachipel mitteilt. Damit ist für den Malerpoeten Schirmer, der als „Magister Artium“ eine Doktorarbeit über das Thema „Die Wirklichkeit des Märchens – Das Märchen der Wirklichkeit“ verfasste, ein langgehegter Traum in Erfüllung gegangen und - wie er glaubt - sein eigenes „Märchen Wirklichkeit geworden“.

Lebenslange „Sehnsucht nach der Wirklichkeit des Märchens“ war für den poetischen Maler und Autor Michael Schirmer die Botschaft aller bisher von ihm verfassten und phantasievoll bebilderten 12 Büchern. Nach allerlei komplizierten Irrungen und Wirrungen siegt in diesen märchenhaften Erzählungen letztendlich immer das Gute und die Liebe, die in ihren wundersamen Variationen für den Schriftsteller und Maler Michael Schirmer das wichtigste Thema ist. Für ihn umfasse der Begriff „Liebe“ auch eine Mahnung zum liebevollen Umgang mit allen Menschen und zum Schutz der Natur. „Das ist auch die vornehmste Aufgabe eines Königs, denn für mich hängt das „Königliche“ am wenigsten vom Materiellen ab, sondern in erster Linie von der edlen inneren Einstellung, die ich damit verbinde“, erklärt Idealist Schirmer, der die Vorstellung vom „Königlichen“ auf seine Vorväter zurückführt, die einst unter den preußischen Majestäten dienten. Daran erinnert ihn täglich sein Silbertablett mit königlich-kaiserlicher Gravur, das er von seinem Großvater erbte. „Vielleicht rührt mein Bedürfnis nach Luxus in Büchern und Bildern aus dieser Vergangenheit“, meint Schirmer, der – wie er hinzufügt – als Kind am liebsten „Märchen von Königen“ las. Was „Königlich“ sein könne, habe er empfunden, „als anlässlich der Wiedervereinigung, die für mich als in Weimar Geborenen auch ein ganz persönliches emotionales Jahrhundertereignis war, nachdem der König von Tonga die halbe Welt umrundete, um am Brandenburger Tor Deutschland, das seit der Kaiserzeit mit dem fernen Inselreich durch einen „Freundschaftsvertrag“ verbunden ist, persönlich zu dieser positiven Schicksalswende zu gratulieren. „Für mich als Malerpoeten eine wahrhaft königliche Geste, die mir sehr imponierte und mich immer wieder beschäftigte“, erinnert sich Schirmer an diesen Moment. Sein Buch „Das verliebte Seepferdchen“, ein Tiermärchen, das er den Kindern von Tonga gewidmet hat, will er deshalb „als Huldigung an ihren außergewöhnlichen König“ verstanden wissen. „Mit der zarten Fabel von den Feinden und Beschützern einer Liebe unter Seepferdchen und meinen zauberhaften Bildern möchte ich ihnen die Bewunderung für die Wunder der Unterwasserwelt ans Herz legen. In der Hoffnung, dass sie diese Natur auch für kommende Generationen schützen und bewahren mögen“, erklärt Michael Schirmer den tieferen Sinn dieser im Reiche seiner poetischen Phantasie spielenden Geschichte.

Allgäuer Helfer
Louise Raedler-Waterhouse, Honorarkonsulin von Tonga, ist in Australien mit einem gebürtigen Oberallgäuer verheiratet. Als sie von ihrer Hindelanger Schwiegermutter
von diesem Buch Schirmers erfuhr, besuchte sie ihn im Vorjahr anlässlich eines Deutschland-Besuches in Oberstdorf. Dabei kamen beide überein, dass der Autor
„Das verliebte Seepferdchen“ von einem Fachmann ins Englische übersetzen
lassen werde, „weil dies inzwischen in Tonga geläufig ist“. Als der englische Text vorlag, ließ die Prinzessin Nanasi pau’u Tuku’aho von Tonga das Buch in ihre Muttersprache übersetzen. Unzählige E-mails zwischen dem Malerpoeten, der Konsulin, dem Übersetzer, der Prinzessin, der tonganischen Administration und der mit der Herstellung des Buches beauftragten Druckerei Eberl waren nötig, bis das Buch letztendlich dann doch noch rechtzeitig fertig wurde. Das erste Exemplar werde ich seiner Majestät an dessen 85. Geburtstag persönlich übergeben“, freute sich Michael Schirmer vor seiner Abreise nach Tonga. „Nach Förderung durch Internationale Hilfsfonds, Unterstützung durch den Australischen Generalkonsul von Tonga - der ein Studienfreund des Königs ist - und der Übernahmes der Transportkosten durch den Deutschen Generalkonsul von Tonga ist es trotz allem gelungen, mein Wunschbuch rechtzeitig fertigzustellen, ist der Malerpoet stolz. Dank dieser Hilfen können 5000 Exemplare an Grundschulkinder im Königreich Tonga verschenkt werden“. Nach großen eigenen Anstrengungen und Dank vieler Helfer
wurde für den Malerpoeten sein bisher nur geträumtes Märchen Wirklichkeit: Die Begegnung mit seiner Majestät Taufa’ahau Tupou IV, der das Patronat für das Buch übernommen hat. Am 4. Juli stand er in dessen Palast vor ihm, um ihm das erste Exemplar seines Buches vom verliebten Seepferdchen persönlich zu präsentieren.
„Seine Majestät waren begeistert und haben mein „Seepferdchen“ in die höfischen
Adelskreise aufgenommen“, berichtet Schirmer aus Tongatapu. Nach dem Willen des Königs, der in der Förderung des Schulwesens sein Lebenswerk sieht, sollen Schirmer
und der Erziehungsminister von Tonga mehrere Tausend Bücher den Kindern in den Schulen auf den Inseln des Königreiches von Tonga selbst übergeben.

Deutsche Neuauflage des Buches „Das verliebte Seepferdchen“ von Malerpoet.

Text: Arno Pürschel
 
 
Das Bergmännchen      (Süddeutsche Zeitung - 08.3.2003)
 

Märchenschreiber, Maler und Poet: Michael Schirmer lebt als Eremit
auf einer Hütte hoch über dem Kleinwalsertal

„Ich will Liebenswürdiges in die Welt bringen“

Von Claudia Tieschky

Oberstdorf – Um Michael Schirmer zu verstehen, muss man sich vom Boden lösen. Schon allein deshalb, weil der Mann hoch oben über dem Kleinwalsertal wohnt. Man steigt also in eine Plexiglaskabine der Söllereckbahn und gewinnt wie in eine stabile Seifenblase verpackt an Höhe. Von der Bergstation geht es auf einem Weg weiter, bis nach einer Weile tiefer am Hang zwei sehr niedrige Bauten in den Blick kommen. Es ist still.

Im Märchen könnte es für den Fortgang der Geschichte entscheidend sein, dass man sich – jetzt Schritt für Schritt querfeldein absteigend – für die richtige Hütte entscheidet. Unter dem ersten Dach brennen in einer Kapelle Kerzen unter einem Andachtsbild. Aber jedes Kind weiß, dass im Märchen Umwege nie umsonst sind: In Blickweite entfernt steht unter dem zweiten Dach schon Michael Schirmer – Märchenschreiber, Maler und Poet dazu – zur Begrüßung in der Tür, ein dünner Mann in Kniebundhosen, Schnauzbart, ein kurioser Eremit. Drinnen trockene Wärme, penible Ordnung und Geruch nach gealtertem Holz.

Schirmers Hütte ist so winzig, dass sie durchaus von ein paar zauberkräftigen Hühnerbeinen getragen und bewegt werden könnte – wie die Wohnstätte der Hexe Baba Jaga aus den russischen Märchen. Vor mehr als zwanzig Jahren hat der 63-Jährige sich hierher zurückgezogen, der in seinem früheren Leben einmal eine Doktorarbeit über „Die Wirklichkeit des Märchens“ verfasst hat. Auf seinem „Älple“ hat er bisher elf Bücher geschrieben und illustriert – die meisten sind Märchenbücher für Kinder.

Der Besucher darf den einzigen Stuhl nehmen, Schirmer setzt sich aufs Bett. Draußen nieselt es grau. Dann öffnet Schirmer seine Bücher und das Grau weicht. Das chinesische Mädchen Li-Li, gibt es da, in farbenprächtigen Gewändern, das auf abenteuerliche Weise den letzten Pandabären begegnet. Oder der „Venediger“, die unheimliche Sagengestalt aus der Oberstdorfer Umgebung: Sie stammt aus der Zeit, als im Allgäu die Goldsucher umgingen. Unverwechselbar sind Schirmers Illustrationen: äußerst fein in Pinselstrich und Farbklang, niemals gewollt kindlich. Manchmal von fast magischer Ruhe.

Das neueste Buch ist vermutlich das persönlichste: „Königliche Stille“ versteht sich als in Verse gefasste Widmung an Ludwig II.: Der Märchen-König ist hier der unverstandene Natur-Liebhaber, der vor dem Lärm der Welt in die Berge flieht. Da kommen Worte wie Liebe, Pracht, Demut, Wunder, Himmelszelt vor, jedermanns Sache ist das nun nicht. Kitsch? Schlichtheit, sagt Schirmer. Es gehe darum, „jenseits des Intellekts“ Liebenswürdiges in die Welt bringen.

Dass der Eremit den König verehrt, damit hat es eine märchenhafte Bewandtnis. Mütterlicherseits ist er mit preußischem Hochadel verwandt, irgendwo findet sich eine Verbindung zur Mutter Ludwigs II., einer Prinzessin von Hohenzollern. Der Krieg verschlug Schirmers Familie von Weimar ins Allgäu. Sonst „hätte ich wahrscheinlich ein Gut geerbt und wäre so ein Junker geworden“, sagt Schirmer und blinzelt wie ein Schalk.

Nach dem Abitur studierte er Landwirtschaft auf Gütern in Spanien, Irland, Marokko. Aber ein Landwirt ohne Land zu sein? Das hatte „kein Format“. Und Verwalter werden, das verbot ihm „irgendein Stolz“, über den er lächelt, den er aber nicht leugnet. Mag sein, dass hier der Schirmer durchblitzt, der als junger Mann das Geld, das er mit kleinen Schauspielrollen verdiente, in Maßanzüge vom Münchner Nobelschneider Dietl investierte. „Ich mag das“, sagt er. Heute empfindet Schirmer sein Älple als Kostbarkeit, die Stille, die Natur. „Hütte oder Schloss!“, sei die Devise seiner Mutter gewesen, und „da ich kein Schloss haben konnte ...“ Obwohl da mal eine zauberhafte Prinzessin gewesen sei... Aber das ist eine andere Geschichte.

Der Hang zum Adel ist ihm geblieben. Da ist etwa die Begebenheit mit dem König des Südseereiches Tonga. Der kam extra in einem kleinen Flugzeug nach Deutschland, um zur Wiedervereinigung zu gratulieren: weil seine Mutter mit dem letzten deutschen Kaiser befreundet war. „Das fand ich so rührend“: Schirmer schrieb dem König und widmete sein Buch vom „Verliebten Seepferdchen“ dessen Enkelkindern. Das Buch wird in der Südsee in einer Übersetzung erscheinen. Schirmer braucht den Vergleich mit dem bekannten Beharrungsvermögen der Allgäuer nicht zu scheuen. Als seine Bücher von den Verlagen immer wieder abgelehnt wurden, ging er zu einem Drucker im Tal und brachte sie im Eigenverlag heraus. „Verlag vom Wunderbaren“, heißt die Edition. Und weil er immer wieder zu hören bekam, er solle doch um Himmels Willen mal auf den Markt schauen und sich danach richten, hat er sich wütend gesagt: Das werde ich tun. Seither verkauft er im Sommer seine Bücher auf dem Oberstdorfer Wochenmarkt. Und genießt ansonsten königliche Stille.

Text: Claudia Tieschky, Süddeutsche Zeitung, 08.03.2003

 
 
Ludwig, lieber Ludwig (Augsburger Allgemeine - 28.08.2002)
 
König Ludwig v. Bayern Im Musical-Theater, Neuschwanstein gegenüber, stellte Malerpoet Schirmer sein neues Ludwig-Buch vor - im Beisein auch von Ludwig-Darsteller John G. Goldworthy.
 
...
Rechtzeitig zu Ludwigs 157. Geburtstag stellte sich der Treueste der Ludwigstreuen, jedenfalls was die gequälte Seele des Monarchen betrifft, mit einem kleinen, feinen allen Künstlern des Ludwig-Musicals gewidmeten Gedenkbuch an der Königsloge des Theaters ein: Michael Schirmer, seines Zeichens "Malerpoet", wohnhaft seit einem Vierteljahrhundert in einer verlassenen Sennhütte oberhalb Oberstdorfs, ein Herr der Stille, schreibend, malend und nun mit "Königliche Stille" zu Tal gestiegen. Das Bändchen in Ludwigs Lieblingsfarben Blau, Rot (Vorsatzblatt), Gold ist bereits die zweite Devotionalie aus Schirmers Hand; ihr voran ging vor zwei Jahren "Geliebter Märchenkönig Ludwig II. von Bayern".

Wieder findet der promovierte Märchenforscher Schirmer das Spektakuläre hinter dem äußeren Pomp, der das Ludwigsbild folkloristisch verstellt. Doch in seinen Gedichten zelebriert er die Weltflucht des unglücklichen Königs mit einer Inbrunst, die ihrerseits folkloristische Züge trägt. Ludwig wird zum Heiligen für eine bessere Welt. Sogar einen entsprechenden Herzorden hat Schirmer parat.
...
Text: Augsburger Allgemeine Zeitung (hks) | Foto: Arno Pürschel (abweichend von Zeitungsveröffentlichung)
 
 
Seepferd spricht tongaisch (Allgäuer Anzeigeblatt)
 
Die Honorarkonsulin von Tonga, Luise S. Rädler-Waterhouse, sprach mit dem Malerpoeten Schirmer über die zweisprachige Ausgabe des "verliebten Seepferdchens".
 
Das Buch "Das Verliebte Seepferdchen" des Oberstdorfer "Malerpoeten" Dr. Michael Schirmer soll nun auch zweisprachig in Englisch und "Tongaisch" erscheinen. Die Geschichte ist den Kindern des Südseekönigreiches Tonga gewidmet.

Obwohl Tonga ein vergleichsweise gutes Schul- und Bildungssystem habe, werde die traditionsreiche polynesische Muttersprache im Rahmen der Globalisierung zunehmend vom Englischen verdrängt. Deshalb sind die Bildungs- und Kulturverantwortlichen dort an allen Möglichkeiten interessiert, die dazu beitragen können, das "Tongaisch" nicht ausstirbt. "Das verliebte Seepferdchen" sei ein besonders gutes Medium, den jungen Tonganern ihre Muttersprache und zugleich die Liebe zum Meer nahe zu bringen, ist Schirmer überzeugt.

Den ersten Schritt, die Übersetzung des Buches ins Englische, hat der Autor bereits auf eigene Kosten übernommen. Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Kaimana, eine Tochter des Monarchen Taufa'ahau Tupou IV., will nun diesen Test ins Tongaische übersetzen. Die Sonderauflage des zweisprachigen Buches, die die Immenstädter Eberl KG druckt, soll dann den Schulen der "Freundschaftsinseln" für den Unterricht zur Verfügung gestellt werden.
Unterstützung erhält dieser Plan von der in Sydney ansässigen Honorar-Generalkonsulin des Südsee-Königreiches, Luise S. Rädler-Waterhouse. Rädler-Waterhouse ist mit einem Hindelanger verheiratet und wurde durch Ihre Schwiegermutter auf das Buch aufmerksam. Mit Schirmer zusammen möchte sie nun die Idee verwirklichen. "Das geht nicht auf kommerzieller Basis. Wir brauchen deutsche Sponsoren, weil in Tonga keine Mittel aufzubringen sind", erklärt die Konsulin. Die Herstellungskosten für die zweisprachige Ausgabe des "verliebten Seepferdchens" werden rund 8.000 Euro betragen.
 
Text: Augsburger Allgemeine Zeitung | 2 Fotos: Arno Pürschel
 
 
Auf Du und Du mit dem Märchenkönig (Augsburger Allgemeine Zeitung)
 

Ein Malerpoet macht Ludwig zum Seelenpartner

Noch bevor sich der Vorhang zum König-Ludwig-Musical im neuen Theaterbau bei Füssen hebt, zielt auch ein neues Ludwig-Buch ins Herz des empfänglichen Fans. Wenn der Autor es "Geliebten Märchenkönig" betitelt, es den "Ludwigstreuen" widmet und im "Verlag vom Wunderbaren" erscheinen lässt - ja, da kommt beim Leser, durch so manchen ludwigskultigen Text auf Abwehr gestimmt, kaum Freude auf. Ein weiteres Produkt blumiger Königsnostalgie?

Das erste Kapitel "Es war einmal" erzält noch von dem "zarten Prinzchen", aber das zweite lässt schon aufhorchen. Autor Michael Schirmer aus Oberstdorf ist überzeugt, dass wir die Schranken der Zeit überwinden und alles Geschehen der Geschichte gleichzeitig sehen können. "Das bedeutet, dass König Ludwig auch noch erreichbar ist", befindet er und stellt sich - und uns als Leser - neben den Toten, um ihn in seiner Einsamkeit zu erkennen und in unser Leben zu holen.

 
 
Das hat natürlich etwas Delikaltes und könnte, in Gefühlsseligkeit kippend, leicht schief gehen. Schirmer bringt es aber fertig, in der Darstellung des Märchenkönigs sein Herz sprechen zu lassen und gleichzeitig Distanz zum problematischen Charakter seines Helden zu wahren. Er stellt Nähe her und lässt den Leser in dieser Nähe aber etwas lernen, was auch für ihn gelten könnte. Liebesentzug und Liebesbedürfnis, Liebesunfähigkeit und königliche Selbstüberhebung, weltfremder Idealismus und vergeblicher, weil zu selbstsüchtiger Wunsch nach Freundschaft - all dies arbeitet der Autor kenntisreich heraus. Er nennt es einen "Rettungsversuch", um den König "von seinem Unglück zu erlösen".

Das klingt etwas verquer. Doch weil Schirmer dieses Erlösungswerk im Sinn einer Parabel betreibt, die jeder Heutige auf sich beziehen kann, ist ein origineller Zugang zum unglücklichen König entstanden. Wie man auf der Flucht in Phantasiewelten, in künstliche Paradiese, in nostalgische Träume und in die Einsamkeit "sein Leben verwirkt" - das beobachtet Schirmer an "seinem" Ludwig. Nicht als besserwisserischer Analytiker, sondern als Mitfühlender, der an Ludwig seit dessen Kinderzeit "Mangel an Liebe" diagnostiziert.

"Was nun bleibt: ihn zu lieben" - das ist des Autors Fazit. Es ist sozusagen der Ludwig in uns, der in Liebe erkannt und von Selbstzerstörung weg zum wahren, eigenen Lebensweg geleitet werden soll.
 
Text: Augsburger Allgemeine Zeitung
Ohrkerzen
 
Herzorden für Liebenswürdigkeiten (Das Schöne Allgäu)
 
Die Idee, einen solchen Orden ins Leben zu rufen, kam Dr. Michael Schirmer, an der Arbeit zu seinem Buch "Geliebter Märchenkönig". Ludwig II. musste in Kriegen, die er hasste, aber nicht verhindern konnte, höchste Orden verleihen. Wir haben nun die Freiheit, unsere Mitmenschen mit diesem Herzorden für Liebenswürdigkeiten zu ermutigen. Zu den bereits Geehrten gehören besonders die Stillen im Lande, die unauffällig unseren Alltag lebenswert machen.
 
 
Malerpoet Michael Schirmer hat den Wunsch, dass im neuen Jahrtausend immer mehr Aufmerksamkeit auf eine beglückende Eigenschaft des Menschen gerichtet wird: Liebenswürdig zu sein - der Liebe würdig.

Text: Das Schöne Allgäu